2 resultados para Hermeneutic

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Habitusbildung im Studium der Sozialpädagogik. Eine explorative Studie zur Strukturtypik studentischer Professionalisierungsprozesse Die qualitativ-empirische Studie untersucht die als studentischen und pädagogischen Habitus bezeichnete pädagogische Professionalisierung im Studium. Das zugrunde gelegte strukturtheoretische Modell einer professionalisierten sozialpädagogischen Praxis ist eine widersprüchliche Einheit von Theorie- und Fallverstehen. Schütze (1996) analysiert das im Kern paradoxale Verhältnis zwischen Professionellen und Klientel, die widersprüchliche Handlungslogik der Profession und die Konsequenzen ihrer herrschaftlicher Kontexte. In Oevermanns Skizze einer revidierten Theorie professionalisierten Handelns (1996) werden wissenschaftliches Verstehen und hermeneutisches Fallverstehen zur Grundlage des professionalisierten Handelns. Von besonderer Bedeutung ist Oevermanns Konzeption der stellvertretenden Deutung, der Deutung des latenten Sinns einer Interaktion, einer Handlung, einer latenten Sinnstrukur. Aus objektiv-hermeneutischer Sicht sind die Handlungsspielräume einer je konkreten Lebenspraxis durch Regeln gesetzt, bereits die Welt sozialer Regeln bestimmt Möglichkeiten und Folgen einer Handlung, nicht erst die Lebenspraxis. Die Kontrastierung von vier Fallrekonstruktionen mündet in der Formulierung zweier Strukturtypen. Beim Strukturtyp 1, „Scheitern der Habitusformation durch Verweigerung von Emergenz“, wird eine auf ein, maximal zwei sozialpädagogische Handlungsfelder gerichtete Berufskonzeption ausgeformt. Neue Inhalte, die sich nicht widerspruchsfrei in dieses minimalistische Konzept sozialer Praxis integrieren lassen, werden abgewehrt. Das Strukturpotential, das in dieser krisenhaften Übergangssituation angesprochen wird mit dem Anspruch, neue perzeptions- und handlungsleitende Sinnstrukturen zu bilden, stagniert in biografisch bewährten Bearbeitungsstrategien. Für die Fallstrukturgesetzlichkeit des Strukturtyps 2, „Krisenbearbeitung und Transformation biografietypischer Strukturen“, ist ein hohes Potential, in einem Prozess der Emergenz Krisen durch neue Handlungs- und Sinnstrukturen zu lösen, signifikant. Die gelingende Habitusformation vollzieht sich dort, wo diese emergenten Strukturen in die Vermitteltheit einer professionalisierten Routine überführt werden. Die Rückbindung der Strukturtypen an die Studienmodelle des „wissenschaftlich gebildeten Praktikers“ und des fallrekonstruktiven Modells fundiert die These, dass der durch die Einsozialisation in ein hermeneutisches Fallverstehen eröffnete Bildungsprozess vertiefte Kenntnisse um Lebensgesetzlichkeiten, Regelkenntnisse und eine entmystifizierte Haltung zur Theorie als einer „verwissenschaftlichten Rationalität“ vermittelt.

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In dieser Dissertation Die Universalität der Hermeneutik wurde die folgenden zwei Fragen behandelt: Erstens: kann die Psychoanalyse - konkreter gesagt, die Übertragungssituation in dem szenischen Verstehen - eine Ausnahme von der Universalität der Hermeneutik darstellen? Zweitens: ist kritische Reflexion überhaupt moglich?, und konnen die Universalität der Hermeneutik und die kritische Reflexion miteinander in Übereinstimmung gebracht werden? Durch das szenische Verstehen erlautert Habermas den Vorgang, wie die Umgangssprache des Patienten von dem Analytiker analysiert wird. Zumal in der Übertragungssituation ist der Gegenstand des Symptoms des Patienten nichts anderes als der Analytiker selbst, und demzufolge kann der Analytiker selbst dann an dem Symptom seines Patienten teilnehmen. Durch diese Teilnahme kann er die Bedeutung des Symptoms seines Patienten genau erfassen. Aber wenn der Analytiker nicht das Unbewusste, das sein Patient ihm offenbart, umgangssprachlich akzeptiert hätte, oder anders gesagt, wenn das Unbewusste des Patienten sich dem Analytiker nicht als "ein Gesagtes" gezeigt hätte, hätte der Analytiker auf keinem Fall daraus etwas erfassen können. Infolgedessen kann die Psychoanalyse nicht das Gegenbeispiel fur die Universalität der Hermeneutik werden. Damit die kritische Reflexion möglich wäre, müssten vor allem unser Bewusstsein und die Sprache voneinander getrennt werden. Deswegen wurde in dieser Arbeit behauptet, dass sie - obwohl es in der Tat selbstverstandlich unmöglich ist - aber sehr wohl rein begrifflich gesehen voneinander getrennt und unterschieden werden können. In diesem Fall kann das Einflussverhältnis zwischen der Sprache und den außersprachlichen Faktoren in das Einflussverhältnis zwischen der "Arbeit und Herrschaft" und der Sprache und unserem Bewusstsein, unterteilt und differenziert werden: Arbeit und Herrschaft übt auf die Sprache Einfluss aus, und die Sprache übt auf unser Bewusstsein Einfluss aus. Und mit der Tatsache, dass die Praxis des Verstehens verändert wird, kann man beweisen, dass unser Bewusstsein auf die Arbeit und Herrschaft Einfluss ausüben kann. Und das bedeutet, dass unser Bewusstsein, obwohl es nur mittelbar ist, auf jeden Fall auch auf die Sprache Einfluss ausüben kann. Infolgedessen, wenn die Universalität der Hermeneutik gültig ist, kann man auch sagen, dass auf dieselbe Weise, die kritische Reflexion Habermas´ möglich ist. Und diese Einflussverhältnisse sind aber in dauernder Zirkulationsbewegung. Und diese Zirkulationsbewegung an sich ist das Wesen des Menschen, und daraus bildet sich seine Geschichte.